Gefährlicher Drogenkonsum

Was tun bei einer Überdosis?

WORUM GEHT’S

Es wird von einer Überdosis gesprochen, wenn eine bestimmte Menge einer Droge oder eine Kombination von Drogen die Körperfunktionen sehr stark beeinflusst, sodass z.B. die Atmung nur noch schwach vorhanden ist oder ganz aussetzt.

Auch weitere körperliche Anzeichen sind möglich, z.B. Krampfanfälle, starke Schmerzen, „Schütteln“/ auch „Shake“ genannt und Übelkeit.

IST ES EIN NOTFALL?

Von einem Notfall geht man aus, wenn ein Zustand lebensbedrohlich ist oder sein könnte.

Ein Notfall könnte vorliegen, wenn:

  • du eine bewusstlose Person vorfindest, von der du weißt, dass sie Drogen genommen hat.
  • du zuvor den Konsum gesehen hast und die Person direkt auf die Einnahme reagiert, z.B. ohnmächtig wird.
     

Wähle sofort die 112 !!!

Bleib am besten noch am Telefon. Vielleicht kann die Zentrale des Rettungsdienst dir auch telefonisch erste Hilfestellungen und/oder Anweisungen geben.

  • Versuche Ruhe zu bewahren
  • Bitte noch weitere Menschen um dich herum, dich zu unterstützen.
  • Durch dein beherztes Eingreifen kann ein Leben gerettet werden!
  • Hab keine Angst, einen Fehler zu machen.
  • Eventuell könnte es wichtig sein, dass du mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnst, sollte es zu einem Atemstillstand kommen oder die Regelmäßigkeit der Atemzüge nachlässt.
     

Hier erfährst du, was weitere Anzeichen für einen Notfall sein können.
 

Nicht jede Überdosis hat die gleichen Auswirkungen auf den Körper. Die Person kann noch ansprechbar sein.

Um einen Notfall könnte es sich auch handeln, wenn:

  • die Person sehr angespannt, ängstlich oder panisch ist.
  • die Person überhitzt und „ausgetrocknet“ ist.
  • Warnsignale dafür könnten Krämpfe, Schwindel, Ohnmachtsgefühle, Kopfschmerzen und plötzliche Müdigkeit sein.
     

Was du in diesen Situationen noch machen kannst, wenn die Person noch bei Bewusstsein ist/ ansprechbar ist:

  • Lass die hilflose Person in dem Zustand nicht allein. Du kannst beruhigend auf sie einwirken.
  • Versuche, die Person vorsichtig wach zu halten und nicht durch heftiges Schütteln!
  • Reiche der Person ein Wasser oder Softgetränk (wichtig: kein Koffein!).
  • Wenn du es dir zutraust, kannst du versuchen, ein weiteres Konsumieren von Drogen zu verhindern.
  • Sichere die Umgebung, sodass die Person sich nicht noch zusätzlich verletzen kann, z.B. Gegenstände entfernen.

Auch in diesen Situationen ist es ratsam, dass du die 112 wählst!

Der Zustand der Person kann sich schnell verändern , dadurch kann es passieren, dass sie sich doch in Lebensgefahr befindet.

WAS KANN ICH TUN UND WIE FINDE ICH HILFE?

Im Fall, dass die Person zu deinem Freundes- oder Bekanntenkreis gehört und die lebensbedrohliche Gefahr abgewendet werden konnte, kannst du die Person behutsam darauf ansprechen. Du wirst wissen, wie du mit ihr am besten reden kannst. Natürlich kannst du die Person auch darauf ansprechen, wenn es nicht zu einem lebensbedrohlichen Vorfall kam, du aber bemerkst, dass sehr viel Drogen genommen werden und du dir Sorgen machst.
 

Im besten Falle begegnest du der Person unvoreingenommen und hörst zu. Du könntest Informationen geben und sie unterstützen.
 

Wichtig hierbei: Die Person, sollte von sich aus etwas verändern wollen.

Der erste Schritt ist die Einsicht, dass der Konsum gefährliche Ausmaße angenommen hat und man es eventuell nicht mehr ohne Unterstützung schafft. Ebenso kannst du die Person ermutigen, sich professionelle Unterstützung zu suchen.

Wenn die Person etwas ändern möchte, wäre eine Drogenberatungsstelle eine gute Anlaufstelle.

Um diese zu finden, kannst du in einer Suchmaschine deiner Wahl „Drogenberatungsstelle + den Ort, in dem man sich aufhält“ eingeben.

In der Regel werden dann auch Beratungsstellen in der näheren Umgebung vorgeschlagen, wenn es in dem Ort, in der man ist, keine Beratungsstelle gibt.

WER UNTERSTÜTZT MICH?

Wenn du Unterstützung brauchst, hast du verschiedene Möglichkeiten.  

Hotline der Kassenärztlichen Vereinigung: 116117 
oder ruf bei deiner Krankenkasse an.
Bei beiden Stellen kommst du bei Menschen raus, mit denen du sprechen und die du nach Hilfe fragen kannst.  

Vielleicht können dir auch deine Eltern/Familie/Freund:innen/Bekannte helfen.  

Du kannst dich auch jederzeit gerne bei uns melden
Wir helfen dir und beraten dich.

per Chat auf:  www.sofahopper.de 

telefonisch unter: 07726-254450
Mo.- Fr. 9:00 bis 19:00 Uhr

Vor Ort in:
Hamburg
Berlin
Frankfurt
Dortmund 
Köln 

WEITERE INFOS ZUM THEMA

Drugcom.de – alles Rund um Sucht

deutsche Aidshilfe – Safer-Use

DHS- deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.

 

QUELLEN

MHFA – Mental Health First Aid:

Internes Fortbildungsmaterial –MHFA Ersthelfer- Kurse für psychische Gesundheit-Handbuch 1.Auflage

Drugcom.de

deutsche Aidshilfe – Drogen-Notfall